groenland Angela Wagner sie suchen-ich bin (Projektmanager, Multimediaproducer) groenland, greenland, grönland, norden, nordpol, arktis, arctis, reisen,ilulissat, kangerlusuaq, eisberge, eisberg, iceberg, eis, kalt, arctic circle, arktischer Zirkel, Inuit, Greenlander,
   
     
     
Reisetagebuch
   
     
     
Grönland
   
     
     
     

 
15.05.09 / Freitag
   
     
Flug von Berlin Tegel nach Kopenhagen weiter mit dem Taxi zum
"ZLEEP Airporthotel"
Zimmer sehr sauber, klein und modern. keinerlei Service: Frühstück extra. Habe allerdings eine viertel Stunde damit verbracht, nach dem Wasserzulauf der Dusche zu suchen.
Da es keinen Flug von Berlin nach Kopenhagen gibt, der rechtzeitig vor dem Flug von Kopenhagen nach Kangerlussuaq landet, muß man wohl oder übel ein Hotel etc. in Kopenhagen buchen. Je nach Budget entweder gegenüber dem Flughafen das "Hilton", oder in der Nähe das "Zleep Hotel" oder in der Stadt billigere bzw andere Optionen. Dabei natürlich berücksichtigen, das die Taxifahrt zum vermeidlich billigeren Hotel nicht unbedingt ein Schnäppchen sein muß, da Taxi fahren hier sehr teuer ist und der Berlinverwöhnte da sehr überrascht sein wird.
Unbedingt wirklich 2 Stunden früher auf dem Flugplatz sein, da der Flughafen sehr groß ist. Man muß von Terminal 2 nach dem Einchecken zum Terminal 3 und dann durch die Security und sehr weit laufen in meinem Fall B und dann noch bis 10. Beim Einchecken am besten vorher kontrollieren wie schwer das Gepäck ist, da Greenlandair sehr strikt ist und im Economy Flug nur 20 Kilo erlaubt. Ich hatte 30 Kilo, da ich ausser einer Heizdecke (wer weis wie warm das Hostel ist!!) und Essen (alles sehr teuer auf Grönland) ja noch diverse Sachen und Ladegeräte für allerlei Kram dabei hatte. Das Essen habe ich weggeworfen wobei genau aufgepasst wurde, daß ich nicht alles in mein Handgepäck stopfe (dabei sind 8 Kilo Handgepäck erlaubt). Ich fand das Verhalten nicht hilfreich ja sogar eher anmaßend und Kundenunfreundlich. Ein Kilo Übergepäck kostet übrigens ungefähr 10 Euro!
Das Flugzeug selber ist extrem eng. Pro Sitzreihe 8 Plätze ein Albtraum für jeden der Angst vor Nähe hat oder einfach nur größer als 1.60 m ist.
Der Flug dauert 4 Stunden und die Zeitverschiebung beträgt 4 Stunden
Ankunft in Kangerlusuaq. Dem Flug-Drehkreuz für Grönland. Früher war hier eine Amerikanische Militärbasis aber eben auch nicht unbedingt mehr: Ach ja, der nördlichste Golfplatz der Welt! Früher existierte hier noch das Eishotel, welches aber seinen Betrieb wieder eingestellt hat.
Das hätte ich mir natürlich gerne angesehen.
Ich selber hatte nun 7 Stunden Aufenthalt in Kangerusuaq und langweilte mich so vor mich hin. Aß Torte, hörte Hörspiele über meinen geliebten MP3 Player und wartete. Aber wie die Erfahrung lehrt, irgendwann ist immer alles vorbei. So auch die Warterei.
Das Flugzeug das nun an der Reihe war, kannte ich schon aus Äthiopien, eine Propeller Maschine. Klein klein klein. 45 Minuten Flug und sogar Getränke und Kuchen .
Ankunft in Ilulissat.
Mit dem Taxi zum Hostel, was eigentlich gar nicht so schlecht ist, wie ich eigentlich dachte. Das Hostel wird von einem Deutschen aus Gera gemanaged. Nach kurzen Verhandlungen konnte ich für 10 Übernachtungen einen Discount herausschlagen. Nun ist es wirklich die billigste Unterkunft in der "Stadt". Küche und Bad sind zwar Gemeinschaftsräume aber äusserst sauber und brauchbar.
Kurzes häusliches Einrichten,(Habe das einzige Zimmer mit einem Holz-Doppelstockbett genommen, das macht es etwas gemütlicher.) Danach ein Spaziergang durch den Ort, Geld abheben und Touren buchen, Foto Exkursion zum Fjord.
Da ist er nun der Eisfjord von Ilulissat in der Discobucht..... einfach überwältigend!!!!.. Warte darauf das es langsam dunkler wird, (um sagen zu können o.k. schließen wir diesen Tag ab), aber es wurde nicht dunkel!
Schon komisch wenn nicht einmal die Sonne aufhört zu scheinen. Es ist nicht einfach nur hell, nein die Sonne scheint!.
Als es um 22 .00 Uhr immer noch Mittag ist, füge ich mich in mein Schicksal und versuche den Abend einzuleiten. Esse mein nun neu gekauftes Abendbrot und schaue mir noch eine DVD in meinen Notebook an. Irgendwann schlafe ich.
     
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16.05.09 / Samstag
   
     
Excursion zum Friedhof von Ilulissat, vorbei am Hafen der noch vereisst ist und einen malerischen Hintergrund für diverse Fotos hergibt. Laufe über das Eis, sitze staune und laufe weiter.
Kurzer Stopp im "Hotel Arctic" das wirklich den besten Standort der Stadt hat. Die Terrasse bietet einen fantastischen Blick auf den Fjord.
Sitze hier und trinke teuren schlechten Kaffee und freue mich hier zu sein.
Beim Schreiben schaue ich immer wieder auf den Fjord und kann mich an dessen Schönheit nicht satt sehen.
Die Hunde vor der Terrasse liegen in der Sonne und werden jetzt eine Weile nichts mehr zu tun bekommen. Nutzlos, von kaum jemanden beachtet, liegen sie an der Kette und warten auf den Winter.
Nun noch schnell eine Mail an meinen lieben daheim gebliebenen Mann schreiben und weiter zum Friedhof.
Wunderschön die weissen Kreuze und Grabbegrenzungen. Viele Gräber liegen sozusagen im Wasser. Überall schmilzt es und lässt nun auch die Toten baden.
Irgendwie wird im Winter scheinbar nirgendwo der Schnee weggeräumt. Entweder er taut irgendwann, oder man steigt als ordentlicher Inuit einfach darüber oder durch. Ob der Schnee nun auf Treppen, Wegen oder sogar Haus Eingängen bzw. Treppen liegt, egal.
Noch ein kurzer Blick zum Flughafen von Ilulissat und zurück nach Hause getrampt, was hier wirklich sehr einfach ist, da scheinbar alle noch sehr offen sind und freundlich sind.
Zurück im Ort noch einmal etwas zum Essen gekauft und wieder ins Hostel.
Seit 2 Tagen scheint der Arctische Frühling begonnen zu haben und der dauert 1 Woche, danach beginnt der Sommer. Ich bin für alles entweder zu früh oder zu spät hier.
Zu früh für die Wale, oder dem kalbenden Gletscher oder zu spät für ausgiebige Schlittenfahrten und eben alles was mit Schnee in der Umgebung zu tun hat.
     
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17.05.09 / Sonntag
   
     
Früh aufgestanden, da eine Fahrt mit einem Hundeschlitten anstand.
Extra früh damit es noch kalt ist So war die Fahrt mit dem Hundeschlitten wirklich toll, jedoch des öfteren unterbrochen durch fahren über Felsen und Graslandschaft.
Ein unvergessliches Erlebnisses allemal, und doch anders als erwartet.
Zuerst haben alle Hunde versucht, und es auch getan, während des Laufens sich des Inhaltes der Blase und des Darmes zu entledigen. Es stank sehr und mir wurde wieder einmal bewusst das vor der Freude oft die Qual kommt.
Danach war es dann aber doch sehr lustig.
Sicher und warm verpackt saß ich auf dem Schlitten und war vor allem damit beschäftigt Fotoapparat und Videokamera zu bedienen und das Unvergessliche mit Bildern zu dokumentieren. Irgendwie wurde ich dann aber während der Fahrt ruhiger und dann immer müder und müder.
Nach 2 Stunden war alles wieder vorbei und ich wankte nur noch in mein Hostel, mein Zimmer und in mein Bett. Ich schlief 20 Stunden, unterbrochen von einer kurzen Nahrungsaufnahme und einer verschlafenen DVD .
     
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18.05.09 / Montag
   
     
Nicht ganz so früh aufgestanden und gefrühstückt. Tour nach Oqaatsut(Rodebay). Ein Ort mit 50 Einwohner und einer kompletten Infrastruktur, d.h. Shop, Schule, Kirche etc. Vorher kurze Planung des morgigen Tages und los mit einer Gruppe von 25 Dänen. Weiss nicht können Dänen Deutsche nicht leiden? oder liegt es wie immer an mir, rote Mütze roter Schal und dann noch allein und schon werfen sich die Frauen vor Ihre Männer und die Älteren aus Mitleid sowieso.
Die Fahrt selber durch das Eisfjord: fantastisch! Viele gute Bilder und Videomaterial. Ankunft in Rodebay etwas ernüchternd, da eigentlich außer 10 Häuser (alle in den unterschiedlichsten Bonbonfarben) nichts zu sehen war. Habe mich etwas von der Gruppe abgesondert und auf eigene Faust den Ort und alles andere erkundet. Und schwuppdiwupp war ich allein, nur beobachtet von Einem der 50 Inuit die noch immer von Fischfang hier leben. (zum Glück mussten die nicht für uns tanzen, das hätte noch gefehlt). Habe es allerdings auch vorher erfragt damit nicht das selbe Maleur wie am Amazonas passiert. Nie wieder will ich Menschen für mich tanzen sehen.
Nun gut das blieb aus, dafür sah man dann aber auch fast keine Menschen/Inuit Seele. Wenigstens ein kleiner Souvenirstand hätte mir gefallen. Na gut, auf jeden Fall schien die Stunde der Touristen in diesem Ort beendet und alle waren weg. Da wurde ich doch etwas hektisch was ich mir aber nicht ansehen lies und lief allen hinterher. Ich weis es wider einmal genau! ICH BIN KEIN GRUPPENMENSCH! allein die Vorstellung irgendwo in Reihe gehen zu müssen bereitet mir unsagbares Unbehagen.
Ende gut alles gut. Ich holte alle wieder ein und hatte sogar Zeit noch schnell einen letzten Blick zu werfen.
Auf der Rückfahrt gab es dann das teuer bezahlte Essen auf das sich nun auch alle sehr freuten. Seit dem habe ich leider Magenschmerzen und wieder eine neue Erkenntnis gewonnen: ich mag und vertrage keinen kalten Fisch. Auch diese Bootsfahrt war dann zu Ende, ich machte dass ich Land gewann, und werde in Zukunft fragen wer noch eine Tour mit mir gebucht hat. (.....eigentlich auch Quatsch da man ja nie vorher weis wie die Leute sind, die coolsten Typen entpuppen sich auf einmal als Schwätzer und der häßliche Biedere als unterhaltsam und interessant. Also auf den Zufall und das Schicksal vertrauen.. )
Nach der Bootsfahrt schnell umgezogen und rüber ins Hotel Arctic., weiter an meinem Online Tagebuch schreiben und die Bootsfahrt für den morgigen Tag buchen, (online soll es billiger sein). Nach mehreren Versuchen hat es dann auch geklappt, gebucht und bezahlt, aber keine Bestätigung erhalten, also doch nicht geklappt? oder nur unnötige Panik?.. wird alles gut?
     
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19.05.09 / Dienstag
 
     
Dienstag extra früh aufgestanden, da ich mich ja noch um die Richtigkeit bzw. Gültigkeit meines Ticket's kümmern musste.
Im Büro der "Disco Line" erklärte man mir, das alles o.k. sei, zwar ungewöhnlich aber in Ordnung. Schließlich besäße ich ja eine Buchungsnummer. Natürlich war ich nun zu früh am Schiff und wartete eine gut Stunde auf die Abfahrt.
Die Fahrt selber war natürlich grandios, sind wir doch ausschließlich die ersten 4 Stunden durch Eis und riesige Eisberge gefahren. Zuerst steuerten wir Aasiaat an, leider mit nur 15 Minuten Aufenthalt, dann weiter nach Qeqertarsuaq auf der Disco Insel.
Schlechtes Wetter und Kälte verbannten mich unter Deck und ich versuchte durch die doch sehr dreckigen Fenster des Schiffes eine saubere Stelle zu finden, um durch sie hindurch zu fotografieren und zu filmen. Ob es etwas geworden ist weiß ich leider noch nicht, aber besser werden wohl die Bilder sein die ich draußen geschossen habe.
Nun ging die ganze Fahrt wieder den selben Weg zurück und selbst für den Eisberg Begeistertsten sind 14 Stunden mit dem Schiff fahren irgendwann genug. Ob ich mich an den Eisbergen satt gesehen habe? Da kann ich nur mit einem klaren Nein antworten ,. Gerade jetzt wo ich auf der Terrasse des "Hotel Arctic" sitze, schwimmen gigantische Eisberge vor meinen Augen und sie glitzern in der Sonne, sind strahlend weiss und majestätisch anzusehen. NEIN von Eisbergen kann ich einfach nicht genug bekommen.
Nachts um 24 Uhr war ich dann wieder in Ilulissat.
Es ist irgendwie komisch mit diesem "nicht dunkel werden". Alles wovon ich eigentlich in Deutschland immer geträumt habe:" ...ein Tag der nicht zu Ende geht. Das Gefühl das Leben ist jeden Tag 12 Stunden länger. Kein Signal das zum Schlafen auffordert bzw. klar macht : wieder nicht alles geschafft..." Hier kann man zu jeder Zeit des Tages oder der Nacht etwas Neues beginnen, der Tag ist ja schließlich noch nicht zu Ende. Als Tourist ist man da allerdings auch in einer Zwickmühle:, Normalerweise kann man gegen 18 Uhr sagen : O.k ich habe genug gesehen , jetzt ist es dunkel und oft sowieso zu gefährlich um noch draußen herumzulaufen, also schlafen. Man kann halt nicht alles sehen und schaffen.
Hier gibt es kein Ende....!Vielleicht bin ich deshalb immer irgendwann müde, und nicht zu einer bestimmten Zeit.
Morgen Abend gibt es wieder eine Bootfahrt. Näher an die Eisberge heran und dies bei Nacht!! wenn das Licht besser sein soll: gelber!!.Na mal sehen.
     
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20.05.09 / Mittwoch
 
     
Lange geschlafen, dann los gelaufen und die Preise für das morgige Shoppen verglichen. (unglaubliche Preise für Dinge die in jedem anderen Teil der Welt Cents kosten würden.) Da ist man schon besser beraten, will man seinen Liebsten zu Hause etwas mitbringen, vorher zu schauen..
Gegen Nachmittag bin ich dann wieder in mein geliebtes Hotel Arctic getrampt, habe mich auf meine Terrasse gesetzt und weiter geschrieben.
Gegen Nachmittag gibt es Kuchen und Tee oder Kaffee für die Hotelgäste gratis und so auch für mich. Jedenfalls fand das der Kellner und ich bedankte mich brav "Quanaq".
Gegen 21.00 Uhr weiter zur Nachtfahrt ins Eisfjord... und es war unglaublich!!! Zu Beschreiben was eigentlich so unvergleichlich ist, fällt schwer, da es ja eigentlich nur Schnee oder zumindest Eis ist.
Für mich ist es wohl dieses Weiss. Es strahlt und glitzert in der Sonne. Die Eisberge stehen, bzw. schwimmen majestätisch im Fjord und bilden bizarre Formen.
Dann wieder diese Spiegelungen im stillen Wasser. Eisberge die zu Figuren aus einem Kaleidoskop werden vergleichbar mit den .."Was sehen Sie auf diesem Bild" Karten beim Psychologen. (Nicht das mir jemals ein Psychologe solch Karte gezeigt hätte, aber im Film tun sie dies ja ständig).
Nette Dänen auf dem Boot (Lehrer aus Kangalusuaq) die, die Fahrt zusätzlich sympathisch machten. Diesmal fischte uns der erste Offizier des Schiffes etwas Eis aus dem Meer und ich trug eine ganze Menge davon zum Hotel.
Nachdem es allerdings geschmolzen war, blieb nur eher wenig übrig, wahrscheinlich ist mehr Luft in dem Eis als ich glauben wollte, jedenfalls war das Wenige am nächsten Morgen auch noch verdunstet. So kann ich wohl kein Eis mit nach Hause nehmen bzw. Gletscherwasser. Millionen Jahre altes Wasser... Hatte sowieso geglaubt es würde hier überall nur so wimmeln von Verkaufsständen mit diesem Wasser, welches man ja schließlich in Deutschland kaufen kann und der Legende nach soll ja Madonna nichts Anderes trinken. Ich habe jedenfalls den verbliebenen Rest getrunken und kann sagen :"Ja es schmeckt gut, bei weitem besser als das Wasser hier" - aber das ist auch kein Wunder, schmeckt das Leitungswasser doch hier nicht besonders gut, vor allem sehr gechlort.
Gegen meine Gewohnheit nutze ich hier Leitungswasser, da das Wasser aus dem Supermarkt zu teuer ist. Wahrscheinlich habe ich deshalb meine Probleme mit meinem Verdauungstrackt. Gegen 23 .00 Uhr war die Fahrt zu Ende und ich wieder im Hostel. Ich verdunkelte mein Fenster und schlief.
     
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21.05.09 / Donnerstag
 
     
Eigentlich sollte dies mein Shoppingtag sein, aber ich vergaß das heute auch Christi Himmelfahrt gefeiert wird. Natürlich waren alle Geschäfte geschlossen. Hatte mich auch irgendwie gestern gewundert warum Nachts gegen 0 Uhr noch so viele Jugendliche auf der Strasse herumliefen.
Mit ihren riesigen Kopfhörern und in Gruppen pöbelnd und mit jeder Geste zeigend; " .. Wir sind genauso modern wie alle Kids auf der Welt. Selbst hier am äußersten Ende der Welt wissen wir was Hip und Hop ist..."
Ich habe so meine Probleme damit und bin von dieser Coolness doch sehr genervt, Auch der rüde Ton untereinander missfällt mir und stößt mich ab. Liegt das an meinem Alter.? Ich hasse Jugendliche ist ein Song von Knorrkator und er hat mir schon immer sehr gefallen..
Auch auf dem Boot am Dienstag nervten die Kids. Mit Ihrer lauten Musik und den Notebooks (alle in Betrieb zum Spielen mit Ton, sehr laut. Ich überlege dann immer ob ich es ertragen soll und mich in einer mir fremden Demut fassen soll" Ja wir waren alle mal jung, so ist das eben, etc. etc. " oder meinem Unmut freien Lauf lassen soll und mich damit natürlich lächerlich mache, da sowieso nichts passiert. Ich bin kein Mensch falscher Demut und so versuche ich den 2. Weg der das Lächerlich-Resultat nach sich zieht. Eine Änderung gibt es so oder so erst wenn sie keine Lust mehr auf nerven haben. bei 7 Stunden hoffte ich, ist selbst den übelsten Kids mal müde und langweilig. hoffte ich, doch es gibt ja noch Internet und Yutube, da wird es nie langweilig. Also Filme krachend laut anschauen und eben so laut darüber lachen!!
Aber darum ging es ja eigentlich auch nicht. Heute ist Donnerstag und das an Himmelfahrt.
An der örtlichen Sporthalle war Flohmarkt und ich konnte einige schöne Dinge erstehen. Bin dann weiter durch den Ort geschlendert. Hier ein Foto, dort ein Foto. Habe die Aussicht vom Hotel "Icefjord" bewundert.
Eingepackt in warme Decken genoss ich eine schöne heiße Tasse Tee und sah auf den Fjord hinaus.
So bin ich dann den ganzen Tag herumgelaufen und früh ins Bett.
Als Abend DVD war heute "Cinema Paradiso" dran. Ein vielfach preisgekrönter Film der für meine Verhältnisse zu kitschig war. Ein Film in dem sich das Kino selber feiert und sich wie immer allzu ernst nimmt. Und das muß nun gerade ich schreiben, die jede Woche ins Kino rennt und es wirklich liebt. Der Pate, den ich aussuchte da er ja auch irgend wie mit Sizilien zu tun hat, war dann eher mein Fall und so schlief ich gemütlich ein.
     
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21.05.09 / Freitag
 
     
Nun habe ich also den Shoppingtag auf Heute verlegt und eine "Menge" gekauft.
Leider erfuhr ich, daß der Helicopterflug am Samstag, zum Inlandeis und dem Ilulissat Gletscher, (also Morgen), ausfällt. Zu wenig Touristen. Das war es also mit dem Gletscher und so weiter. Habe jetzt zwar eine Menge Geld gespart aber dafür auch ein Abenteuer. Froh macht mich das auf jeden Fall nicht.
So werde ich also morgen wandern nach "Sermermiut". Das wird den Tag wohl ausfüllen,und dann bleibt nur noch Sonntag.
     
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22.05.09 / Samstag
 
     
Bin heute gewandert und habe mich wie immer für den längsten Weg entschieden. Den blauen Weg.
Es gibt hier nur 3 mögliche Wanderrouten:
Da ist die rote kurze Route zur Seqinniarfik, was so viel heißt Holms Backe oder Holms Höhe,
dann die gelbe Route am Eisfjord entlang zur Energie Station.
Oder die blaue Strecke an der alten Stadt Sermermiut vorbei, weiter an Holms Bakke vorbei, dann durch Qoororsuaq (the cleft) zur Stenbruddet (The quarry). Habe mich für diese Strecke entschieden! Hatte gehofft dabei vieleicht doch dem Inlandeis und dem Gletscher etwas näher zu kommen, hat aber leider nicht funktioniert. Ich hätte einen reissenden Bach überqueren müssen, was wahrscheinlich weniger gefährlich war als das was dann kam.
Als ich an dem Ort ankam wo sich der rote und der blaue Pfad kreuzen, welcher auch Holms Bakke genannt wird, wurde mir auch klar das ich den alten Ort Sermermiut völlig übersehen hatte, das irritierte mich schon, war jetzt aber nicht mehr zu ändern.
The clefts entpuppten sich als kleine Schlucht durch die das Schmelzwasser der Berge abfloss. Überdeckt von Schnee, meterhoch oder vom Eis das jederzeit brechen konnte, und es natürlich tat.
Entweder ich musste über Felsen laufen oder bis zur Taille im Schnee waten, unter dem das Wasser floss. Nasse Füße waren dabei irgendwann das kleinere Übel. Oft konnte ich nur auf allen Vieren über den Schnee krauchen und sank dann doch ein. Auch die Felsen waren nicht minder gefährlich, dann wieder Abschnitte aus Gras und keine andere Möglichkeit als durch das Wasser zu waten, waren die Felsen doch wenigstens trocken. Das es dabei immer bergab ging, brauche ich wohl nicht weiter zu erwähnen.
Der letzte Kilometer hatte mir alles abverlangt und mich ergriff die Panik hier niemals herauszukommen. Wer hätte mich gerettet? wäre ich abgerutscht (was natürlich des öfteren passierte) und mir einen Fuß verknackst oder Schlimmeres?. Jemand musste vor mir diesen Weg gelaufen sein und so hielt ich mich an seine Abdrücke im Schnee, welche zum Schluss nicht weniger panisch und unkoordiniert wirkten.
Nun bin ich zum Glück heil angekommen, zwar völlig durchnässt und am Ende meiner Kraft, aber ich habe es geschafft und wieder einmal ein Abenteuer bestanden, das außerhalb meiner Kräfte lag. (Ich denke da nur an den Aufstieg zum "Tai Shan" (6600 Stufen) oder der InkaTreppe abwärts von "Machu Pichu" in Peru etc.).zurück im Hostel konnte ich mich nur noch trocken legen und die Fotos meines Abenteuers sichten.

Nach genauer Lektüre des Reiseführers erfuhr ich das der Weg erst ab Juni begehbar ist!!!!
 
     
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23.05.09 / Sonntag
 
     
Auch heute nutzte ich den letzten Tag zum Erkunden der Gegend. Habe mich für den Gelben Weg entschieden um dann "verbotenerweise" zum blauen Pfad überzuwechseln um das nicht Gesehene des gestrigen Tages nachzuholen. Die Aussicht war mal wieder überwältigend und das der Weg an einem Friedhof vorbeiführte war wundervoll und lieferte Stoff für diverse Fotos.
Bin nach Erreichen des Aussichtspunktes verbotenerweise den Berg hinunter durch überflutete Graslandschaft zum blauen Pfad gelaufen. Ich wollte nun bewusster nach der sagenumwobenen alten Siedlung der Thule schauen, um sie zu besichtigen.
Das ich dies am gestrigen Tag übersehen hatte, war nur zu erklärlich da außer Markierungen im Irgendwo, beschriftet mit "Museum Ilulissast", nichts aber auch gar nichts zu sehen war, nicht einmal mit viel Phantasie war vorstellbar das hier Irgendjemand gelebt oder Ähnliches getan haben soll.
Also weiter zur Bakke. Hatte nun auch vorher etwas darüber gelesen, dass die Inuit einmal im Jahr dort das Ende der Polarnacht begrüßen. Aber ich las anstatt Holms Höhe: Holms Höhle und konnte sie nicht finden.
Versuchte einem Einheimischen nach dem Eingang der Höhle zu befragen, aber er wies nur über den Berg. Nun wollte ich aber nicht wieder einen Fehler begehen und weggehen ohne auch etwas gesehen zu haben und lief dem bewaffneten Inuit hinterher, der offensichtlich auf der Jagd war. Vielleicht zeigt er mir den Eingang ja doch. Er war sehr amüsiert von mir als ich ihm nun den Berg herab hinterherlief. Habe dann noch schöne Fotos von Ihm gemacht und mich mit einem freundlichen: "Quanaq" verabschiedet.
Der Jäger schlug mir anerkennend auf die Schulter und ging seines Weges und ich zurück zum blauen Pfad um danach den roten Markierungen zu folgen.
Der Weg sah nun wirklich sehr leicht aus und in naher Ferne konnte ich schon den alten Helicopterflugplatz sehen. Ich wurde leichtsinnig und wiedereinmal kam der Punkt wo es nicht weiterging, das Eis war geschmolzen und brüchig und ich machte wieder mit dem kalten Schmelzwasser Bekanntschaft, wieder total nasse Füße und das ich zum Schluss auch noch im Matsch ausgerutscht bin, ist wohl einfach nur normal..
Noch schnell ein paar Fotos und etwas zum Essen gekauft, mich im Hostel trockengelegt und weiter ins Hotel Arctic. Wollte eigentlich etwas Tolles zum Abschluss essen aber es gibt gar nicht so tolles Zeug wie Seehund oder Wal und Wiener Schnitzel kann ich nun wirklich auch zu Hause essen. Das ich dafür auch kein kleines Vermögen zahle versteht sich dabei von selbst.. Vielleicht versuche ich es noch im Hotel Icefjord.
     
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24.05.09 /Montag
 
     
Abreise...

Der Flug zurück war normal und dieses Mal hatte ich auch keinerlei Probleme mit dem Übergepäck. Leider habe ich, wahrscheinlich durch nicht gewohnte Dunkelheit, meinen Flug von Kopenhagen nach Berlin verpasst und hatte somit genug Zeit Bilder zu bearbeiten etc. ( 10 Stunden) und mein restliches Geld loszuwerden. So etwas passiert wohl nur mir und ich muss das wohl akzeptieren.........!! Der Flug selber: ein Albtraum, da das Wetter an diesem Tag sehr schlecht war.
     
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Danken möchte ich: Vor allem meinem lieben Mann, der sich niemals meinen Träumen und Wünschen in den Weg stellt, desweiteren meinem Orthopäden Dr. Schoene der mein schweres Rückenleiden nach meinem Türkeitrip, behandelt hat und es mir ermöglicht hat die Reise trotz alledem anzutreten und schmerzfrei zu genießen.!!
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